animavo

Umgang mit Narzissmus: Wie du dich in toxischen Beziehungen schützen kannst

Narzissmus ist ein Begriff, der immer häufiger in den Raum geworfen wird, wenn es um ungesunde Beziehungen geht. Doch nicht immer steckt hinter dysfunktionalen Dynamiken eine psychische Störung, sondern eher ein Zusammenspiel problematischer Verhaltensmuster. In diesem Beitrag erfährst du, wie du solche Muster erkennen kannst und was du tun kannst, wenn du merkst, dass du in einer ungesunden Beziehung steckst.

Menschen mit narzisstischen Tendenzen neigen dazu, sich selbst über andere zu stellen. Sie wünschen sich bedingungslose Bewunderung und zeigen wenig Empathie. Kritik wird dabei häufig als persönlicher Angriff gewertet mit der Folge, dass sich die Personen wehren, zurückziehen oder manipulativ reagieren.

Aber nicht immer steckt eine narzisstische Persönlichkeitsstörung (NPS) dahinter. Tatsächlich wird die Störung nur bei 1,6 % der Bevölkerung klinisch diagnostiziert (Morgan & Zimmerman, 2018). Viel häufiger aber geht es um dauerhaft belastende Beziehungsmuster: emotionaler Druck, Schuldzuweisungen, Abwertung oder ständiges Zweifeln an der eigenen Wahrnehmung

Woran du eine toxische Beziehung erkennst

  • Du fühlst dich oft klein, schuldig oder überfordert
  • Du hast das Gefühl, dich ständig beweisen zu müssen
  • Du hinterfragst die Berechtigung deiner eigenen Gedanken und Gefühle
  • Konflikte drehen sich häufig im Kreis, ohne eine Lösung zu finden
  • Du traust dich kaum, Grenzen zu testen

Eine Beziehung ist dysfunktional (”toxisch“), wenn du dich über eine längere Zeit nicht mehr sicher, gehört und / oder respektiert fühlst.

Warum fällt dir der Ausstieg so schwer?

Narzisstische Beziehungen verlaufen häufig in Zyklen. Nach Anerkennung, Nähe und Verständnis (”Love Bombing”) folgt häufig eine Phase mit Entwertung, Rückzug oder Wut. Für die daraus resultierende emotionale Verwirrung schämen sich viele Betroffene, sprechen nicht darüber oder denken, sie seien zu “empfindlich”.

Aber du kannst dir sicher sein: psychische Gewalt ist kein diffuses Gefühl. Sie ist real und muss erkannt werden.

Was dir helfen kann

  • Sprich mit jemandem über deine Erlebnisse
  • Versuche, dir selbst Raum zu
  • Setze klare Grenzen, dir aber auch deinem Gegenüber
  • Hol dir Unterstützung, um Gedanken und Emotionen zu sortieren

 

Falls du dich emotional erschöpft fühlst, oft zweifelst oder Angst hast etwas falsch zu machen, hol dir Unterstützung. Psychologische Onlineberatung kann dir helfen, Klarheit zu gewinnen und wieder bei dir anzukommen.